Adventsfeier der enteigneten Evangelisch-Lutherischen Gemeinde von Moskau

 

Wiederholt sich die Geschichte?

 

Mache dich auf, werde Licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir!“
Jesaja 60,1

 


 

1694 entstand in Moskau neben der Michaelskirche eine zweite Kirche für deutsche Lutheraner. Aufgrund der rapide wachsenden deutschen Gemeinde wurde diese Kirche 1860/61 umgebaut und 1938 durch das linksradikale Regime des blutigen Diktators Josef Stalin enteignet. Der Pastor der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde St. Peter und Paul zu Moskau, Alexander Streck, wurde zusammen mit dem Kirchenvorstand erschossen. Das Gebäude diente den sowjetischen Kommissaren als Konzert- und Kinosaal.

Der Anfang 1986 eingeleitete Prozess zum Umbau des gesellschaftlichen Lebens in der ehemaligen Sowjetunion und in einem 5 Jahre später entstandenen demokratischen Rußland gab den Moskauer Lutheranern die neue Hoffnung auf die Wiedergeburt ihres kirchlichen Lebens. Ab Mitte der 1990er Jahre erhielt die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde St. Peter und Paul zu Moskau (Евангелическо-Лютеранская община свв. Петра и Павла в. Москве) schrittweise wieder Zugang zum Gebäude und konnte zunächst eine Kapelle einrichten. 2004 konnte der Innenraum wieder hergestellt werden und 2005 erklang die restaurierte Orgel das Gotteshaus. Am 1. Adventssonntag des Jahres 2008 wurde das Gotteshaus nach siebzig Jahren wieder seiner eigentlichen Bestimmung übergeben. Das ging in Erfüllung dank der unermüdlichen Tätigkeit der Pastoren Dmitri Lotow, Harry Asikow und des Kirchenadministrators Alexander Zerr.

 

2010 wurde die schmutzige Verleumdung gegen die Pastoren zusammengeschmiert, die angeblich ein Sexualdelikt gegen die Gemeindefrauen begangen hatten. Sehr schnell erwies es als eine dreiste Provokation. Aber der Inzident gab dem 28jährigen regierungstreuen bischöflichen Visitator Dietrich (Dmitrij) Brauer genug Zeit, um die restaurierte Kirche durch die bürokratischen Tricks in Besitz zu nehmen und der Gemeinde, die ihren Pastoren treu geblieben ist, mithilfe der von ihm eingestellten Privatsicherheitskräfte, die Durchführung der Gottesdienste im Gotteshaus zu versperren. Gastbischof Dietrich Brauer wurde später zum Bischof der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER) befördert.

Wie die sowjetischen Machthaber vor 75 Jahren hat der konzertlustige Moskauer Bischof Dietrich Brauer das Gotteshaus in eine kitschige Konzerthalle ausgeartet und die Gemeinde, die ihren Pastoren treu geblieben ist, ist gezwungen, hohe Mietkosten zu zahlen, um die Gottesdienste durchführen zu können.

Der junge Mann Dietrich Brauer, der sich offensichtlich mit der Geschichte bzw. der Verfolgung der lutherschen Kirche (und anderer Kirchen auch!) in der Sowjetunion überhaupt nicht auskennt, ist des negativen Beigeschmacks, der die Seelen der Gläubigen wegen der Ausartung des Gotteshauses ins Konzerthaus betrübt, nicht bewusst gewesen. Haben es die Eltern dem Knaben Dmitrij auch nicht beigebracht? „Konzerthäuser (Klubs) anstatt Gotteshäuser“ war die Parole der roten Kommissare, die die Christen millionenfach hinrichteten. Wird sich die Geschichte in Russland wiederholen?

 



Kitschige Inserate der Konzertaktivitäten
des konzertlustigen Moskauer Bischofs Dmitrij Brauer

 

 

Adventsgottesdienst der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde St. Peter und Paul zu Moskau
in der gemieteten Tanzhalle…

 

Gottesdienst am 4. Advent, 22. Dezember 2013

 

Pastor Lotow

 

Pastor Asikow mit Gemeindemitgliedern