Eine Hand wäscht die andere

 

 

Seit einigen Jahren wurden dem Internationalen Verband der deutschen Kultur (IVDK1) in Moskau mit Herrn Heinrich Martens an der Spitze die Befugnisse der Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ, heute Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit – GIZ) bei der Förderung der deutschen Minderheit in Russland übertragen. Somit hat Herr H. Martens zusammen mit seiner Frau (sie ist in diesem Verband seine Stellvertreterin) praktisch fast unbegrenzte Möglichkeiten bei Verteilung der Projekte und Mittel. Die undurchsichtigen Strukturen des IVDK begünstigen das erheblich.

 

IVDK ist in Deutsch-Russischem Haus in Moskau, Malaja Pirogowskaja 5, untergebracht. Im gleichen Haus ist auch ein Unternehmen namens MAWI Group2 zu finden. Dieses gehört ebenfalls dem Ehepaar Martens. So weit, so gut. Wenn MAWI Group dem deutschen Staat eine angemessene Miete zahlt, könnte ich mich mit allen diesen Umständen noch abfinden, man kann von dieser Welt nicht zu viel erwarten. Deutlich interessanter wird es aber, wenn ich die Angebote von IVDK an die Russlanddeutschen und von MAWI Group an ihre Kunden vergleiche.

 

- Der Verlag des IVDK „IVDK-Medien“ gibt z.B. regelmäßig Kinderzeitschriften wie „Schrumdi“, „Schrumdirum“, „WarumDarum“ sowie methodische Zeitschrift für Deutschlehrer „Deutsch kreativ“ heraus. Das müsste von dem deutschen Staat in einer oder anderer Weise gefördert werden.


- Das Unternehmen MAWI Group druckt und vertreibt diese Zeitschriften und wird dafür natürlich bezahlt.


- IVDK bietet Sprachlager für Kinder der Russlanddeutschen an. Diese müssten vom deutschen Staat gefördert werden. MAWI Group organisiert diese Sprachlager unmittelbar oder über weitere Leistungsträger und verdient dabei natürlich sein Geld.


- IVDK bietet Konsultationen und Weiterbildung in unterschiedlichen Bereichen, wird dafür auch von dem deutschen Staat gefördert.


- MAWI Group organisiert diese Konsultationen und Weiterbildung (wahrscheinlich/ angeblich gibt es auch andere Kunden)durch und wird dafür von IVDK bezahlt.

Vereinfacht könnte man den Mechanismus folgendermaßen beschreiben:

 

IVDK erhält vom deutschen Staat Fördergelder für die Russlanddeutschen in Russland. Heinrich Martens als Vorsitzender des IVDK erteilt an Heinrich Martens (oder an seine eigene Frau) als Chef von MAWI Group den Auftrag, die einzelnen Leistungen zu erbringen. Ohne Ausschreibungen, ohne Preis- oder Leistungsvergleich, bei minimaler Kontrolle (GIZ ist ja auf Druck von DR. C. Bergner aus dem Spiel weitgehend ausgeschlossen). Was da alles beim näheren Betrachten möglich sein könnte, ist für mich einfach atemberaubend. Dieses Vorgehen könnte man noch innerhalb einer Firmengruppe oder in einem Konzern nachvollziehen. IVDK ist aber keine Firma. Es werden dabei auch öffentliche Gelder verteilt, die IVDK selbst nicht verdient hat.

 

Ich habe es nicht für möglich gehalten, dass es mit den Steuergeldern so leichtfertig umgegangen werden kann. Dass Herr Dr. C. Bergner als Parlamentarischer Staatssekretär, MdB und Aussiedlerbeauftragter der Bundesregierung die Widersprüchlichkeit und Bedenklichkeit dieses undurchsichtigen Vorgehens nicht erkennen kann oder möchte, kann ich mit einer normalen alltäglichen Logik schon nicht mehr erklären.

 

Alexander Walz

Anmerkungen:

 

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Ihr Portalteam

1. www.russdeutsch.eu

 

2. www.mawi-group.ru